Berlin, 5. Dezember 2025. Der Familienbund der Katholiken hält die Mütterrente für eine gerechte Gleichbehandlung aller Mütter und eine Berücksichtigung des generativen Beitrags der Familien für das Umlageverfahren. Insgesamt hat das Rentenpaket aber wegen der fehlenden Einbindung in ein größeres Reformkonzept Schlagseite zu Lasten der jüngeren Generation. Das Rentenpaket verschärft die Finanzierungsprobleme der gesetzlichen Rentenversicherung, anstatt sie einer gesamtgesellschaftlich ausgewogenen Lösung zuzuführen. Daher sind weitere Reformen unumgänglich. Der Familienbund fordert, dass alle Reformoptionen gemeinsam auf den Tisch gelegt werden, um einen für alle Teile der Gesellschaft fairen Kompromiss zu finden.
Dazu äußert der Präsident des Familienbundes, Ulrich Hoffman: „Der Generationenvertrag in der Rente beruht auf der Idee innerfamiliärer Solidarität, die auf die gesamte Gesellschaft übertragen wird. Deshalb müssen wir uns jetzt ehrlich fragen: Wie schaffen wir einen fairen Ausgleich zwischen Jüngeren und Älteren, Armen und Reichen, Frauen und Männern, Familien und Kinderlosen? Wenn die Bevölkerung älter wird und finanzielle Spielräume enger werden, müssen wir gemeinsam überlegen, wie jede und jeder seinen Teil beitragen kann.“
Die Aktivrente sieht der Familienbund kritisch: „Die Aktivrente ist eine teure Maßnahme gegen den Fachkräftemangel, aber keine Hilfe für die gesetzliche Rentenversicherung. Sie führt zu Mitnahmeeffekten, zur steuerlichen Privilegierung einer bestimmten Gruppe und zu sozialer Ungerechtigkeit: Personen mit höheren Einkommen werden diese mehr in Anspruch nehmen und darüber hinaus stärker profitieren als Personen in schlechter bezahlten, körperlich fordernden Berufen“, so Ulrich Hoffmann.