Der kirchlichen Ehevorbereitung eilt ein schlechter Ruf voraus: waren es früher – klischeehaft – der Pfarrer, der Arzt und der Rechtsanwalt, die an einem Tag die Eheleute auf das gemeinsame Leben vorbereiteten, so hat sich die kirchliche Ehevorbereitung stark gewandelt. Viele Traupriester verlangen eine solche Ehevorbereitung und manche Brautpaare nehmen nur widerwillig teil. Eine Studie, die von 2019 bis 2021 durchgeführt wurde, wurde ausgewertet und hat nun ergeben, dass die kirchliche Ehevorbereitung gar nicht so schlecht ist, wie sie früher empfunden wurde. Das liegt auch daran, dass heute der Frontalvortrag ausgedient hat, moderne Seminarmethoden eingesetzt werden und auch wirkliche Hilfestellung für ein gelingendes Eheleben gegeben wird. Da geht es schon einmal in den Hochseilgarten oder zum Bogenschießen, um danach darüber zu sprechen, was man sich von der Ehe erwartet und wie das Miteinander aussehen kann.
Andreas Dandorfer, Leiter der Fachstelle Ehe und Familie im Bistum Regensburg, sagte bei der Vorstellung der Studie, die Vorbereitungskurse seien ein Pfund, mit dem die Kirche wuchern könne. „Ein kostenfreies Angebot in dieser Qualität gibt es am Standesamt nicht.“ Außerdem könne die Kirche den Paaren dabei auch nahebringen, dass sie ihnen in ihrem weiteren Leben bei Problemen zur Seite stehe, etwa mit Erziehungs- und Familienberatungsstellen oder mit Kommunikationstrainings.
Meldung auf katholisch.de zur Studie